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US-Richter stärkt Meta den Rücken: KI-Training mit Büchern bleibt erlaubt

US-Richter stärkt Meta den Rücken: KI-Training mit Büchern bleibt erlaubt

Good Morning from San Francisco,

Meta darf weiter Bücher für KI-Training nutzen. Ein US-Richter wies die Klage von 13 Autoren ab. Grund: Fair Use schützt das Unternehmen.

Die Autoren konnten nicht beweisen, dass ihre Verkäufe leiden. Meta transformierte die Werke, kopierte sie nicht einfach. Der Richter warnte trotzdem: Bessere Argumente könnten künftig zum Erfolg führen.

Meta rechnet mit 460 Milliarden bis 1,4 Billionen Dollar KI-Umsatz. Die Kreativ-Industrie muss ihre Strategie überdenken. Konkrete Marktschäden zu beweisen wird entscheidend.

Stay curious,

Marcus Schuler


Meta siegt gegen Autoren-Klage

Ein US-Bundesrichter hat Meta am Mittwoch in einer wegweisenden Urheberrechtsklage den Rücken gestärkt. Dreizehn Autoren, darunter Comedian Sarah Silverman, hatten geklagt. Sie warfen dem Tech-Konzern vor, ihre Bücher ohne Erlaubnis zum Training der Llama-KI-Modelle genutzt zu haben.

Richter Vince Chhabria entschied: Metas Vorgehen fällt unter "Fair Use". Das Unternehmen habe die Werke transformativ genutzt, nicht einfach kopiert. Entscheidend war: Die Kläger konnten nicht beweisen, dass ihre Buchverkäufe durch Metas KI-Training leiden.

Doch der Richter warnte eindringlich. Seine Entscheidung bedeute nicht, dass alle KI-Firmen frei kopieren dürfen. Die Kläger hätten schlicht die falschen Argumente vorgebracht. Sie verpassten es, zu zeigen, wie KI-Modelle Märkte mit "endlosen Mengen von Bildern, Songs, Artikeln und Büchern überfluten" können.

Meta profitiert von diesem Urteil. Das Unternehmen rechnet mit 460 Milliarden bis 1,4 Billionen Dollar Umsatz durch KI in den nächsten zehn Jahren. Doch die Warnung des Richters bleibt: Künftige Klagen mit besseren Beweisen könnten anders ausgehen.

Warum das wichtig ist:

• Tech-Konzerne können vorerst weiter urheberrechtlich geschützte Inhalte für KI-Training nutzen - aber nur, wenn sie die richtigen rechtlichen Hürden meistern

• Autoren und andere Kreative müssen ihre Strategien überdenken: Der Nachweis konkreter Marktschäden wird zum Schlüssel für erfolgreiche Klagen

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KI Image des Tages

Credit: midjourney
Prompt:
A surreal living room with an aquarium ceiling, numerous colorful fish swimming above and a colossal whale gracefully swimming overhead, warm sunlight filtering through the water creating dappled light and reflections on the walls, floor, a large television, a comfortable sofa, lush green plants, framed artwork on the walls, and various electronic appliances, an elegant wooden door with rippling light patterns, immersive underwater ambiance, clear and luminous lighting, tranquil atmosphere, dreamlike, highly detailed, photorealistic, wide-angle shot.

Anthropic startet Plattform für No-Code-AI-Apps – und löst ein zentrales Kostenproblem

Anthropic hat ein Problem gelöst, das AI-Entwickler seit Jahren plagt. Das Unternehmen lässt Claude-Nutzer jetzt Apps direkt im Chatbot erstellen und teilen. Ohne Server, ohne Deployment, ohne Kosten.

Der Clou: Wenn jemand deine App nutzt, läuft die API-Nutzung über sein eigenes Claude-Abo. Du zahlst nichts. Er zahlt nichts extra. Die Rechnung geht an niemanden.

Bisher war App-Entwicklung ein Teufelskreis. Du baust etwas Cooles, teilst es, und die API-Kosten fressen dich auf. Oder du verlangst Geld vorab und tötest die Verbreitung. Anthropic dreht dieses Spiel um.

Claude schreibt echten Code. Du siehst ihn, bearbeitest ihn, teilst ihn. Nutzer melden sich mit ihrem Claude-Account an. Fertig.

Die ersten Apps zeigen, wohin das führt. AI-Games mit NPCs, die sich an Gespräche erinnern. Lern-Tools, die sich an jeden Schüler anpassen. Datenanalyse-Apps, die normale Fragen verstehen. Schreibassistenten für alles von Drehbüchern bis Handbüchern.

Der Prozess ist simpel. Du beschreibst deine Idee. Claude schreibt den Code. Ihr arbeitet zusammen, bis es funktioniert. Ein Link, und die Welt kann es nutzen.

Grenzen gibt es trotzdem. Keine externen APIs. Kein dauerhafter Speicher. Nur Text-basierte Claude-Aufrufe. Diese Beschränkungen zwingen Entwickler, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Weniger Infrastruktur-Chaos, mehr Kreativität.

Das Sharing-Modell verändert alles. Viraler Erfolg bedeutet nicht mehr finanziellen Ruin. Populäre Apps skalieren mit der Nutzerbasis, nicht mit deinem Portemonnaie. Anthropic verdient durch Abos, nicht durch Entwickler-Gebühren.

Why this matters:

• AI-App-Entwicklung wird zum Hobby – jeder mit einer Idee kann mitmachen, ohne Coding oder Server-Kenntnisse

• Das Kosten-Problem, das experimentelle AI-Apps killt, verschwindet – wir könnten eine Welle kreativer Tools sehen, die bisher unmöglich war

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KI & Tech News


US-Senatoren wollen Apple und Google die App-Store-Kontrolle entreißen

US-Senatoren haben einen neuen Anlauf gestartet, um Apples und Googles App-Store-Dominanz zu brechen. Der parteiübergreifende "Open App Markets Act" soll Entwicklern mehr Freiheiten geben und Verbrauchern alternative App-Stores ermöglichen. Das Gesetz scheiterte bereits 2021 - damals investierten Apple, Google, Amazon und Meta fast 95 Millionen Dollar in Lobbyarbeit dagegen.

Autoren verklagen Microsoft wegen ungenehmigter KI-Nutzung ihrer Bücher

Eine Gruppe von Autoren verklagt Microsoft wegen der unerlaubten Nutzung ihrer Bücher zum Training des KI-Modells Megatron. Die Kläger werfen dem Konzern vor, raubkopierte Versionen von fast 200.000 Büchern verwendet zu haben, um ihrer KI beizubringen, menschliche Texte zu imitieren. Sie fordern bis zu 150.000 Dollar Schadenersatz pro missbrauchtem Werk - eine weitere Milliardenklage in der wachsenden Rechtsschlacht zwischen Autoren und Tech-Riesen um KI-Training.

Französische Polizei fasst fünf BreachForums-Betreiber

Die französische Polizei hat fünf Betreiber des Hacker-Forums BreachForums festgenommen, darunter die berüchtigten Cyberkriminellen "ShinyHunters" und "IntelBroker". Das Forum diente als Marktplatz für gestohlene Daten von Millionen Menschen und war in Angriffe auf französische Unternehmen wie Boulanger und France Travail verwickelt. ShinyHunters gilt als einer der aktivsten Datenhändler weltweit und soll auch hinter den spektakulären Snowflake-Angriffen auf Ticketmaster und AT&T stecken.

Britischer Hacker "IntelBroker" von US-Behörden angeklagt

US-Staatsanwälte haben den 25-jährigen Briten Kai West alias "IntelBroker" wegen Verschwörung zu Computereinbrüchen angeklagt. West soll Daten von Dutzenden Unternehmen gestohlen und online verkauft haben - der Schaden liegt bei über 25 Millionen Dollar. Der Hacker wurde im Februar in Frankreich festgenommen und soll an die USA ausgeliefert werden, wo ihm bis zu 20 Jahre Haft drohen.

Paradigm investiert 185 Millionen in Wettmarkt-Rivalen Kalshi

Kalshi hat 185 Millionen Dollar bei einer Bewertung von zwei Milliarden eingesammelt. Die Krypto-VC Paradigm führt die Runde an. Kalshi konkurriert direkt mit Polymarket um den boomenden Markt für Ereigniswetten - mit einem entscheidenden Vorteil: Anders als Polymarket ist Kalshi in den USA reguliert und legal, während sein Rivale für Amerikaner gesperrt bleibt.

Google startet Gemini CLI für Entwickler-Terminals

Google bringt Gemini CLI auf den Markt - ein KI-Tool, das direkt im Terminal läuft und Entwicklern beim Programmieren hilft. Die Software kann Code erklären, Fehler beheben und neue Features schreiben, alles per natürlicher Sprache. Google macht das Tool Open Source und bietet großzügige kostenlose Limits: 60 Anfragen pro Minute, doppelt so viel wie Entwickler normalerweise brauchen.

Meta bringt KI-Zusammenfassungen für WhatsApp

Meta führt KI-Zusammenfassungen für WhatsApp ein. Das Feature nutzt Meta AI, um ungelesene Nachrichten in Chats zu komprimieren - nur für den Nutzer sichtbar, nicht für andere. Die Funktion läuft über "Private Processing"-Technologie, sodass Meta die Nachrichten nie zu Gesicht bekommt. Zunächst startet das Feature in den USA auf Englisch, weitere Länder folgen später.

Google entwickelt KI zur Entschlüsselung des Erbguts

Google DeepMind hat AlphaGenome vorgestellt - eine KI, die vorhersagt, wie kleine DNA-Änderungen die Genaktivität beeinflussen. Das System kann Laborexperimente durch Computersimulationen ersetzen und soll Forschern helfen, Krankheitsmutationen schneller zu verstehen. Während das vorherige DeepMind-Tool AlphaFold einen Nobelpreis gewann, könnte AlphaGenome Ärzten dabei helfen, seltene Krebsarten und Erbkrankheiten besser zu diagnostizieren.


🚀 KI Profile: Die Unternehmen von Morgen

Gauth – Heimlicher KI-Gigant aus Singapur 🚀

ByteDances Hausaufgaben-App erobert still und leise die Welt. Über 200 Millionen Schüler knipsen täglich Mathe-Probleme ab und bekommen Schritt-für-Schritt-Lösungen serviert.

1. Die Gründer

  • Curry Z gründete 2020 in Singapur (frustrierter Mathe-Lehrer wollte bessere Lösungen) ✏️
  • Heute ca. 1.000+ Mitarbeiter global
  • Ursprünglich "Gauthmath" – benannt nach Mathematiker Carl Friedrich Gauß
  • Standort: Singapur (GauthTech Pte. Ltd.)

2. Das Produkt

  • KI-Hausaufgaben-Helfer: Foto knipsen → sofortige Lösung
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  • Multi-Subject: Mathe, Physik, Chemie, Englisch, Geschichte
  • Kostenlos: Freemium-Modell untergräbt traditionelle Nachhilfe
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3. Die Konkurrenz

  • Photomath (220M Downloads, jetzt Google-owned) – der Platzhirsch
  • Question.AI (ex-Zuoyebang Team) – chinesischer Rivale mit 6M US-Downloads
  • Chegg kämpft ums Überleben (Aktie -50% wegen ChatGPT)
  • Brainly (300M User) mischt Community mit KI
  • Gauth führt US-Markt vor Question.AI an

4. Die Finanzierung

  • ByteDance-Tochter (TikToks Mutterkonzern) – offiziell nie bestätigt 🤫
  • Keine klassischen VC-Runden nötig
  • Geschätzte Bewertung: Unicorn-Status bei Standalone
  • $220B+ Rückendeckung durch ByteDance
  • Entstanden nach Chinas Nachhilfe-Verbot 2021

5. Zukunft ⭐⭐⭐⭐ Solide Aussichten mit Stolpersteinen. ByteDances Kriegskasse und 200 Millionen User sprechen für nachhaltiges Wachstum. Regulatorische Risiken lauern: US-China-Spannungen könnten Gauth ins TikTok-Kreuzfeuer ziehen. Lehrerwiderstand gegen "Spick-Apps" wächst ebenfalls. 📱💡